Skip to main content

Pfingsten 2019 - Gänsehaut pur

Tanz 01Über zweihundert zumeist junge Menschen hatten sich am Pfingstsamstag in Kamen in der Kirche Heilige Familie zum Jugendtreffen „Lust auf Leute, die was wagen!?“ zusammen gefunden. Im Rahmen der 27. Renovabis-Pfingstaktion „Lernen ist Leben“, die drei Wochen vorher im Dom zu Paderborn eröffnet worden war, waren junge Leute des Netzwerkes „go4peace“ aus sieben ost- und südosteuropäischen Ländern eingeladen. Theresa - eine Studentin aus Deutschland - erzählte, was sie bewogen hatte, für ein Jahr in Oswiecim (Auschwitz) Freiwilligen-Dienst zu tun.

Amela, eine junge Studentin aus Albanien ließ die Zuhörenden wissen, was sie bewogen hatte in Österreich zu studieren und wie ihre Schwestern versuchten, sich in Albanien eine Zukunft aufzubauen. Unterbrochen wurden all die Erfahrungsberichte von Videoclips aus den Ländern, von Tänzen einer polnischen Jugendgruppe, die mit ihrem Jugendpfarrer Andrzej Zaniewski aus Koszalin angereist waren und von begeisternden und bewegenden Akkordeon-Stücken des jungen bosnischen Künstlers Dragan Ribić. Christian Hartl, der Hauptgeschäftsführer von Renovabis, zeigte sich begeistert von dem bunten Programm und von der lebendigen internationalen Vernetztheit der Jugendlichen.

Am Sonntagvormittag um 11 Uhr wurde Pfingsten, der Geburtstag der Kirche, gefeiert. Pfarrer Nake freute sich, über 300 Menschen begrüßen zu dürfen. Die Worshipping-Band „Everlasting“ ließ zu bewegten Tänzen der jungen Polen und Polinnen die Zartheit des in Bewegung bringenden Geistes verstehen, wohingegen die Toccata von Charles-Marie Widor am Ende des Gottesdienstes – von Lukas Bajon vorgetragen - eine Ahnung von der Kraft und Macht des Geistes aufkommen ließ. „Das war Gänsehaut pur! Ich hab Pfingsten noch nie so tief erlebt!“ ließ Tomaš Zizkovsky durchblicken. Er war mit einigen Jugendlichen aus Brno (Tschechische Republik) angereist, wo dieses Jahr das go4peace-Camp 2019 stattfinden wird. Prof. Dr. Šimo Maršić, Jugendpfarrer in Sarajevo und Leiter des internationalen Jugendzentrums „Johannes Paul II.“ folgte in seiner Predigt den Linien des Heiligen Geistes, die in den vergangenen Jahren so viel Leben hatten hervorbrechen lassen. (Predigttext am Textende zum Download)

Am Rande der Begegnung war es in einer Experten-Runde am Samstag zu einem lebendigen Austausch über die verschiedenen Bedingungen der Jugendlichen in den Ländern Ost- und Südost-Europas gekommen. Sr. Rita Ndoci aus Shkoder in Albanien ließ alle entdecken, welche Hoffnung die Verbundenheit im go4peace-Netzwerk für viele junge Leute ihres Landes bedeute. Das bestätigten Simon, Laura und Geta aus dem Kosovo, die für wenige Stunden als Erasmus-Studenten aus Vechta und München gekommen waren. „Oft ist es so schwer für mich, fern der Heimat, in der die Hoffnung zu sterben droht, zu leben! Ich fühl mich dann sehr allein und hilflos. Jetzt hab ich wieder dieses Feuer, das ich in den Friedenscamps immer erlebe, spüren dürfen. Es ist jetzt in meinem Herzen. So kann ich mutig weitergehen auf meinem Weg!“ ließ Simon uns wissen.

Am Ende des samstäglichen Programms hatten alle in das Lieder Emmaus Jünger „Die Sonne neigt zu Erde sich, schon bricht der Abend an“ eingestimmt. Ein großes Beziehungsnetzwerk war lebendigst zu spüren. Im Anschluss daran bekamen die Jugendlichen der Länder von Pastor Meinolf Wacker eine kleine Flechtwerk-Lampe mit auf den Weg, denn es galt nun, dieses Leben der pfingstlichen Feuerzungen in den eigenen Ländern weiterzugeben.

 Predigt_Simo_Marsic.pdf