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Das Nias Museum in Gunungsitoli (Hauptstadt der Insel Nias-Indonesien)– ein besonderer Ort.

Im Jahre 1990 wurde auf dem Ordenskapitel der Kapuzinerprovinz Sibolga die Errichtung eines NIAS Museums beschlossen. Die Kapuziner verpflichteten sich, ihren Beitrag zum Auftrag der Kirche gegenüber den Kulturen der Welt zu leisten. Im Alten sowie im Neuen Testament werden Prozessionen aus allen Enden der Erde beschrieben, bei denen die Völker der Erde ihre Schätze nach Jerusalem tragen. Was sind die kostbarsten Schätze der Völker? Gewiss ihre Kulturen, so der Kapuzinerpater Hadrian . Bodenständige Museen vor Ort bewahren die Kultur eines Volkes.

Pater Johannes, der inzwischen 53 Jahre im Bistum Sibolga lebt, wurde auf Grund seines enormen Wissens und Interesses für die alte Nias Kultur beauftragt, ein Museum auf der Insel Nias zu errichten. Die Einheimischen boten ihm immer wieder Gegenstände zum Kauf an, die ansonsten die Insel für immer verlassen hätten. An unterschiedlichen Wirkungsstätten der Kapuziner gab es kleinere und bescheidene Missionsmuseen. Auch das Missionsmuseum in Münster wurde im Jahre 2013 aufgelöst. So wurde in den Jahren Vieles zusammengetragen.

Die Eröffnung des Museums war für April des Jahres 2005 geplant, doch der Tsunami an Weihnachten 2004 und das schwere Erdbeben Ostern 2005 machten alle Pläne zunichte und zerstörten große Teile des Innenraums. Finanzielle Hilfen kamen unter anderem von der Generalkurie in Rom, von Missio in Aachen und vom niederländischen Prinz Claus-Fond und durch private Spenden und Sachspenden. Schließlich konnte das Museum im Jahre 2008 eingeweiht werden. Es liegt am Meeresufer zwischen dem Hafen und der Innenstadt der Hauptstadt Gunungsitoli. Das Museums Areal ist zu einem beliebten Ausflugsziel geworden, welches die Stadt nur an dieser Stelle bieten kann. Es gibt dort eine Bade - und mehrere Picknickstellen, ein kleines Café sowie Versammlungsmöglichkeiten für Gruppen. Durch die Einnahmen können die Mitarbeiter finanziert und alles in Ordnung gehalten werden.

Inzwischen zählt dieses Museum „PUSAKA NIAS“ (Niaserbe) zu den besten Indonesiens. Selbst die UNESCO empfiehlt Besuchern, dieses Museum aufzusuchen. Es steht in jedem Indonesien Reiseführer als herausragende Einrichtung und wird immer wieder von Staatsoberhäuptern besucht.

Jedes Jahr lädt Pater Johannes Schulklassen ein, um sie einen Tag lang für ihre eigene Kultur zu begeistern. Viele Schulen haben durch das Museum traditionelle Musikinstrumente erhalten und sie werden im Gebrauch geschult. Diese Aktionen werden durch das Auswärtige Amt für die kulturelle Bildung von Jugendlichen finanziell unterstützt. Insbesondere am Wochenende kommen zahlreiche Besucher zum Museum, das dann wie ein kleiner Freizeitpark genutzt wird.

Pater Johannes hat rund um das Museum einen kleinen Mini Zoo angelegt, da ihm immer wieder Tiere geschenkt werden. Welche Freude, wenn die Kinder aus den Nias Dörfern zum ersten Mal Krokodile und Rehe sehen.

Das Museum ist ein historisches Lebenswerk vom 83jährigen Pater Johannes. Es dient der Identitätsfindung des Volkes der Niasser. Dazu gehören über 20 Bücher über Kultur und Tradition dieses Volkes, verfasst von Pater Johannes. Diese Schriften dienen der Dokumentation, der Erforschung und Interpretation der alten Nias-Kultur.

Text: Marianne Telgmann
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