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Mariaklelia Mraja - Mein Leben in Österreich

Als ich vor fast zwei Jahren nach Österreich kam, wusste ich, dass mich herausfordernde Zeiten erwarteten. Wie es sein würde, als Albanerin in einem Land mit fremder Sprache anzukommen, konnte ich mir noch nicht so richtig vorstellen. Aber ich hab es gewagt und bin zutiefst dankbar für die Möglichkeit, in Graz studieren zu dürfen. Das ist nicht nur eine Chance, mein Wissen zu erweitern, sondern auch eine Gelegenheit, mich selbst besser kennenzulernen. Ich habe gelernt, meine Stärken und Schwächen besser zu verstehen und bin in einer Umgebung angekommen, die es mir erlaubt, mein volles Potenzial auszuschöpfen. In diesem Land zu sein -  irgendwie allein und zugleich mit vielen Mitbewohnern in meinem Studentenheim, hat mir geholfen, das Leben besser zu verstehen.

Ich habe neue Freunde gefunden und bin begeistert von der Klasse, mit der ich studieren darf. Wir sind alle im gleichen Alter und verstehen uns gut. Wir helfen einander bei Problemen und Schwierigkeiten und in den vielen universitären Angelegenheiten. Ich fühle mich sehr ermutigt und unterstützt durch die Gemeinschaft, die ich hier gefunden habe.

Es gab aber auch einige Schwierigkeiten. Mit einem Professor z. B. habe ich mich besonders schwer getan. Aber ich habe nie aufgehört, daran zu glauben, dass ich die Prüfungen bei ihm irgendwann einmal schaffen kann. Ich erzähle es konkret: Vor dem Osterfest dieses Jahres hatte ich bei diesem Professor eine Prüfung geschrieben und war mir ziemlich sicher, dass ich eine gute Note bekommen würde. Aber als das Ergebnis kam, war’s ganz anders. Ich war durchgefallen. Ich war schockiert, zwei Tage später schrieb ich ihm eine E-Mail, wie sehr mich das alles belastet und wir haben ein gemeinsames  Treffen ausgemacht. Als wir uns dann sahen, erlebte ich ihn ganz anders als in den Vorlesungen. Er war sehr nett zu mir. (Ich glaube, dass sich in all dem Gottes Plan für mich und meinen Weg zeigt!) Wir besprachen die Prüfung und er bat mich, ihm ein paar Beispiele zu nennen. Danach sagte er, dass ich die Prüfung bestanden hätte und dann fügte er noch hinzu: „Du musst jetzt lächeln!“ Ich war so glücklich. Das gab mir ganz viel Hoffnung, weiterzumachen, mehr zu tun und noch mehr von meinen Fähigkeiten zu geben. Ich habe immer mein Bestes gegeben und ich werde das auch weiterhin machen. Seitdem ich begonnen habe, meine Zukunft in den Blick zu nehmen und aktiv zu gestalten, habe ich verstanden, dass ich hart arbeiten muss und will, um meine Ziele zu erreichen.

Vielen Dank an alle im Netzwerk go4peace und in Kamen, die mich auf meinem Weg unterstützen. Danke, dass ihr alle an meiner Seite seid! Ich schätze das sehr und bete für euch!

  Mariaklelia Mraja