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go4peace - Ein Tag in Familie

Bei strahlendem Wetter kam eine kleine Gruppe junger Erwachsener aus der Schweiz am Samstag nach Christi Himmelfahrt am Bahnhof in Kamen an. Sie hatten sich mit Mario Hübscher, einem Priester aus Olten, auf den Weg nach Köln gemacht, um Begegnungen unter kirchlichem Horizont zu erleben. Sie hatten vom Netzwerk go4peace gehört und wollten gern den Weg „navi4life“ kennen lernen und jungen Menschen begegnen, Jeanelle, Elna und Dona, Jakub Jan und Jachym. Eine PowerPoint Präsentation - auf dem großen Bildschirm des Tiny Houses - half, eine Vorstellung zu bekommen, wie wir jungen Menschen helfen, stark zu werden für ihr Leben – immer geleitet von konkreten Worten Jesu. Schnell waren wir in einem lebendigen Austausch. „Wie geht das, das Wort des Evangeliums unaufdringlich zu leben?“ stand als Frage im Raum.

Mario erzählte vom Aufenthalt in einer Reha-Maßnahme. „Ich kannte niemanden. Also habe ich begonnen, mich für die einzelnen Tisch-Nachbarn zu interessieren und von mir zu erzählen! Als wir uns nach Wochen verabschiedeten, kam einer der Tischnachbarn, muslimischen Glaubens, zu mir und sagte: „Weißt du, du bist ein echter Kerl!“

Milena erzählte: „Ich beginne jeden Tag mit dem Neuen Testament. Ich nehme mir morgens immer Zeit, um darin zu lesen und die Worte in mein Herz  zu nehmen. Sie bleiben dann in mir und prägen mich. Das hat mich in eine neue lebendige Beziehung zu Gott finden lassen.“

Nach einem lebendigen Austausch ging das Gespräch bei einer leckeren Gulaschsuppe – unter den Bäumen im Pfarrgarten sitzend – weiter. Dann noch ein Blick in die Kirche Heilige Familie. Die Stehle von Gregor Telgmann sprach besonders an. Zwei Wirklichkeiten, in aufstrebenden Metallplatten dargestellt, nähern sich im Geheimnis des lebendigen Gottes einander an. Genau das hatten wir in den gemeinsamen Stunden erleben dürfen. Und dann ging’s auf die Autobahn Richtung Köln. „Wie lebt ihr eigentlich konkret in eurem Alltag mit Gott?“ war meine Frage an die jungen Leute in meinem Wagen. Konkret erzählten einzelne, wie sie den Tag mit Gott beginnen und beenden und unterhalb des Tages sich kleine Oasen suchen, um in Kontakt zu bleiben. Und dann fielen noch Aktionsworte wie „nationaler Weltjugendtag in Olten und in Chur“, „Exodus 90“, „Fiat 90“, wöchentliche Anbetung und „Adoray“. Viele Erfahrungen und viel Leben kamen ins Gespräch.  Als wir uns dann in Köln am Youth Hostel verabschiedeten, schaute ich in viele strahlende und glückliche Gesichter. Vorher hatte ich schon von Mario hören dürfen: „Merci, danke vielmals!“

Ich musste schmunzeln, wusste ich doch aus meinen Studienjahren in der Schweiz, dass diese Worte die wertschätzendste Rückmeldung ist, die aus Schweizer Mund zu hören ist.

Meinolf Wacker