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go4peace - Projektbericht: Oasen des Friedens!

Einleitung

Seit zwei Jahren leben die Kinder und Jugendlichen in der Ukraine inmitten von Bombardierungen, Zerstörung, Leid, Tod und Angst. Diese offensichtlichen Folgen des russischen Angriffskrieges haben verheerende Auswirkungen auf ihr Leben. Hunderttausende Kinder sind durch grausame Erlebnisse traumatisiert worden. Viele haben ihre Mütter oder Väter verloren, mussten nach der Flucht in fremden Umgebungen neu anfangen und können nicht zur Schule gehen. Jugendliche sehen ihre Zukunftsträume zerbrechen. Die psychische Gesundheit von 1,5 Millionen Kindern ist ernsthaft gefährdet, da sie den unermesslichen Schrecken des Krieges ausgesetzt sind.

Die Ukrainische Sozialakademie, mit der das Netzwerk go4peace zusammen arbeitet, hat auf diese Krise mit dem Projekt "Oasen des Friedens" reagiert, um den betroffenen Kindern und Jugendlichen ein Stück Sicherheit und Normalität zurückzugeben. Unser Ziel ist es, durch geregelte Alltagsstrukturen und gezielte Unterstützungsmaßnahmen, wie psychologische und soziale Betreuung, die Resilienz und das Wohlbefinden dieser jungen Menschen zu stärken. Mit der Schaffung von vier Katholischen Kinderzentren und der Durchführung von Bildungs- und Freizeitprogrammen bieten wir einen sicheren Raum, in dem Kinder und Jugendliche wieder Vertrauen in ihre Zukunft gewinnen können.

Schaffung von
Katholischen Kinderzentren

Ein zentrales Element unserer Bemühungen war die Einrichtung von vier Katholischen Kinderzentren in den Städten Antoniny, Pawliwka, Smotrych und Kamianets-Podislkyi. Diese Zentren wurden durch die Renovierung und Umnutzung der Keller von Kirchen geschaffen. Die Renovierungsarbeiten, die von April bis November 2023 stattfanden, umfassten mehrere spezifische Herausforderungen und innovative Lösungen.

Seit ihrer Eröffnung organisieren die vier Kinderzentren regelmäßig Programme für Kinder und Jugendliche. Neben Bildungs- und Freizeitangeboten bieten wir auch psychologische Beratungsgespräche für Kinder und ihre Familien an. Die multifunktionalen Keller der Kirchen dienen zudem als sichere Zufluchtsorte bei Luftangriffen. Im Laufe des Jahres nahmen mehr als 3.000 Kinder an den verschiedenen Programmen der Zentren teil. Diese Zentren sind zu wahren Oasen des Friedens geworden, in denen Kinder wieder lächeln können und Hoffnung für die Zukunft schöpfen.

Sommerprogramme

Im Jahr 2023 haben wir drei Sommer-Bildungsprogramme in Kalush, Ternopil und Orynyn durchgeführt und die Programme das ganze Jahr über in vier Kinderzentren fortgesetzt. Besonderes Augenmerk lag auf Aktionen für Kinder mit Behinderung. Jedes Sommercamp dauerte 20 Tage, und an jedem Camp nahmen 50 bis 80 Kinder teil. Das Hauptziel bestand darin, den Kindern eine Erholungspause zu ermöglichen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich von den traumatischen Erfahrungen des Krieges zu erholen. Fast alle Kinder reagierten sehr positiv auf das Camp. Sie genossen die neuen Erfahrungen, die Aktivitäten und die Gelegenheit, neue Freundschaften zu schließen. Viele berichteten von gestärktem Selbstvertrauen und positiven Erlebnissen, die ihre Sicht auf die Welt verändert haben.

Konkrete Beispiele:

Mischa, 11 Jahre alt: „Ihr habt mich durchatmen lassen. Ich konnte meine Ängste und negativen Gedanken loslassen und mich hier und jetzt glücklich fühlen. Nicht irgendwann, wenn der Krieg vorbei ist, sondern jetzt. Ich danke euch dafür.“

Oleh, 10 Jahre alt: „Im Kinderraum kann ich malen und spielen. Ich habe hier Freunde gefunden, die mich verstehen. Ich möchte später Künstler werden.“

Lehrerin Kateryna: „Die Kinder haben durch die Aktivitäten im Camp neue Interessen entwickelt. Einige von ihnen möchten jetzt sogar neue Hobbys verfolgen, die sie hier entdeckt haben.“

 

 

Förderung des
ehrenamtlichen Engagements

Das Projekt involviert qualifizierte und engagierte Freiwillige, die ihre Zeit und Fähigkeiten einbringen, um den Kindern eine positive Erfahrung zu bieten. Dies fördert das Bewusstsein für ehrenamtliches Engagement und zeigt, wie Menschen in der Gesellschaft aktiv Verantwortung übernehmen können.

Konkrete Beispiele

Tetiana, Freiwillige: „Es ist unglaublich bereichernd zu sehen, wie unsere Arbeit den Kindern hilft. Ihre Lächeln und Dankbarkeit sind die beste Belohnung. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, anderen zu helfen.“

Anton, Freiwilliger: „Das Camp hat mir gezeigt, wie viel man bewirken kann, wenn man zusammenarbeitet. Es hat mein Engagement für ehrenamtliche Arbeit gestärkt.“

 

Schaffung eines
positiven Leitbilds

Das Projekt setzt ein positives Leitbild für humanitäre und gesellschaftliche Bemühungen. Es zeigt, wie Organisationen und Gemeinschaften zusammenarbeiten können, um benachteiligten Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen und gleichzeitig menschliche Werte wie Empathie, Solidarität und Mitgefühl zu fördern.

 Konkrete Beispiele:

Viktoria, Projektkoordinatorin: „Unser Ziel war es, nicht nur Hilfe zu leisten, sondern auch ein Zeichen für Menschlichkeit und Gemeinschaft zu setzen. Die positiven Rückmeldungen der Familien zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Yuriy, Gemeindeleiter: „Dieses Projekt hat die Gemeinschaft gestärkt und gezeigt, dass wir gemeinsam viel erreichen können. Es hat das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Kinder geschärft und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gefördert.“

Zukunftspläne

In den kommenden Monaten haben wir weitere Camps für Kinder aus den Städten Kalush, Ternopil und Orynyn geplant. Diese werden weiterhin darauf abzielen, den Kindern nicht nur eine erholsame Auszeit zu bieten, sondern auch ihre Resilienz zu stärken und ihnen neue positive Erlebnisse zu ermöglichen.

Gesamtbewertung

Insgesamt trägt das Projekt dazu bei, gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden, das Bewusstsein für die Bedürfnisse benachteiligter Kinder zu schärfen und die Ideale von Mitmenschlichkeit und Unterstützung in der Gesellschaft zu stärken. Die positiven Rückmeldungen und die sichtbaren Veränderungen im Leben der Kinder und ihrer Familien unterstreichen die Bedeutung und den Erfolg dieses Projekts.

Mittlerweile sind von den benötigten 70.000 € bereits 68 % des Geldes zusammengekommen. Wir danken allen Spender*innen sehr herzlich für dieses Zeichen lebendiger Hoffnung!

 Mykhaylo Melnyk und Meinolf Wacker