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"Blumen" aus "Peter und Paul"

Blumen 02In der Fastenzeit war in der Kapelle vor dem Altar ein kleiner Tisch mit einer Christus-Ikone aufgestellt. Bewohner und Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, ihre Bitten, Sorgen und ihren Dank auf einen kleinen Zettel zu schreiben und ihn in ein Körbchen vor der Ikone zu legen. Manche Bewohner, denen das Schreiben schwer fällt, ließen sich dabei helfen oder sie nutzten die Möglichkeiten, ihre Anliegen in Form eines Steines vor Jesus zu bringen und in das Körbchen zu legen. 

Manche hielten den Stein längere Zeit betend in der Hand, um ihn dann sichtlich berührt in den Korb zu legen. Mancher Bewohner und mancher Mitarbeitende kam für einen Augenblick des Gebetes in die Kapelle, einige wünschten dabei Begleitung.

All diese Gebets-Steine und Zettel wurden in der Osternacht in die Kirche Hl. Familie vor die Osterkerze gelegt. In der Marienkirche wurde zusätzlich noch für jedes Anliegen ein Licht entzündet. So waren wir in Peter und Paul mit beiden Gemeinden in dieser so „anderen Osternacht“, in Jesus, tief verbunden.

An vielen Orten wurde zu Gebetsketten aufgerufen. Viele Bewohner beteiligten sich, gar mancher betete den Rosenkranz, der vielen per Post zugegangen ist. Eine Bewohnerin trug diesen Rosenkranz eine ganze Woche Tag und Nacht an ihrem Finger… So manche / mancher betet in Treue weiter.

Auch die kleinen Segenskärtchen aus beiden Kirchen haben im Altenzentrum die Runde gemacht. Einige Bewohner „überbrachten“ anderen diesen Segensgruß, einige gaben sie an Mitarbeitende und Angehörige weiter.

In den Zimmern und in der Kapelle des Zentrums ergeben sich immer neu Gelegenheiten zu Einzelbegegnungen, so wie’s jeder gerade braucht. Manche möchten einfach in Stille vor Gott verweilen, andere haben den Wunsch gemeinsam ein „Vater unser“ oder eine Andacht zu beten. Eine Bewohnerin fragte mich in der Kapelle: “Können Sie auch Rosenkranz?“ Schmunzelnd erwiderte ich: „Klar, kann ich!“ Wir begannen gemeinsam zu beten. Nach einer Weile wurde es still neben mir. Ich schaute vorsichtig zur Seite. Die alte Dame hatte ihre Augen geschlossen. Ein tiefer Friede lag auf ihrem Gesicht. Sie schien ganz versunken. Als ich fertig war, öffnete sie die Augen, nahm meine Hand und sagte: „Das tut so gut, ich fühl mich dann so beschützt.“